Am vergangenen Dienstag fand im Jugendzentrum Domiziel eine umfangreiche und realitätsnahe Atemschutzeinsatzübung statt, die von Löschzugführer Brandoberinspektor Daniel Eßer als Übungsleiter geplant wurde.

Diese Übung ist neben der jährlichen Belastungsübung auf der Übungsstrecke, sofern kein Atemschutzeinsatz stattgefunden hat, Teil des Pflichtprogramms für Atemschutzgeräteträger.

Während Reinigungsarbeiten an Stahlträgern im Untergeschoss kam es zu einer unvorhergesehenen chemischen Reaktion zwischen Salzsäure und einer unbekannten Flüssigkeit. Dadurch bildeten sich Dämpfe, die sich durch das Treppenhaus ausbreiteten. Ein Mitarbeiter kollabierte daraufhin im betroffenen Kellerbereich und lag bewusstlos in der Flüssigkeit. Ein weiteres Kind aus dem Jugendzentrum klagte über Husten sowie Atemwegsreizungen und kollabierte später ebenfalls und war bewusstlos.

Nach dem Eintreffen des Löschzuges Blatzheim an der Einsatzstelle führte Abmarschführer Brandinspektor Pascal Hark eine umfangreiche Lageerkundung des Gebäudes durch. Durch Informationen eines Mitarbeiters, der sich vor dem Jugendzentrum befand, wurde Pascal Hark schnell klar, dass eine Person vermisst wurde und es sich um eine sogenannte GAMS-Lage handelte.

Die GAMS-Regel ist eine Einsatztaktik im ABC-Einsatz, die folgende Maßnahmen beinhaltet:

G – Gefahr erkennen

A – Absperren

M – Menschenrettung durchführen

S – Spezialkräfte nachfordern

Abmarschführer Pascal Hark leitete sofort eine Menschenrettung des Vermissten durch den Angriffstrupp unter Atemschutz ein. Währenddessen bemerkte die Betreuerin des Jugendzentrums nach der Durchzählung der Kinder, dass ein Kind fehlte, welches sich im Obergeschoss aufhielt. Pascal Hark befahl daraufhin eine weitere Menschenrettung durch den zweiten Angriffstrupp.

Im weiteren Verlauf führten die Einsatzkräfte des Löschzugs Blatzheim eine Sofort-Dekontamination durch, die aufgrund des chemischen Stoffes notwendig war.

Nach der Übung zeigten sich alle Kameradinnen und Kameraden sichtlich begeistert, aber auch erschöpft. Im Anschluss wurde die Übung nachgesprochen und auch Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich beim Jugendzentrum Domiziel sowie im besonderen bei Klaus Ripp für die Möglichkeit und Unterstützung bedanken, diese umfangreiche Einsatzübung dort durchführen zu dürfen.